Eine Frage die nicht nur wir uns in unserer Redaktion stellen, sondern auch viele User und Vertriebsmitarbeiter mit denen wir in den letzten Tagen und Wochen persönlichen Kontakt hatten.
Natürlich kommt diese Besorgnis auf Seiten der Verbraucher und auf Seiten der Kunden nicht von ungefähr, denn es gibt konkrete Anlässe dafür.
Begonnen hat alles mit der öffentlichen Diskussion rund um das Thema „Harald Seiz und Karatbars International“. Hier gab es und gibt es wohl aktuell noch Auseinandersetzungen um möglicherweise „verschwundene Coin Wallets“, verursacht angeblich von einem ehemaligen Dienstleister des Unternehmens.
Solch eine öffentliche Auseinandersetzung nutzt letztlich, wenn überhaupt, nur dem konkurrierenden Wettbewerb des Unternehmens Karatbars International nicht aber dem Vertrieb und den Kunden des Unternehmens.
In der letzten Woche hatte sich Harald Seiz dann beeilt, öffentlich die Mitteilung herauszugeben, dass kein Anleger einen Schaden erlitten hätte. Mit Verlaub Harald Seiz diese Aussage halten wir dann schon für nicht richtig, denn wie sie ja selber an anderer Stelle einmal gesagt haben, ist durch den Verkauf der nicht übergebenen Tokens der Kurs der Token unter Druck geraten und abgestürzt. Sie beziehen sich in ihrem Statement aber auf ihrer Betrachtung auf den Erstausgabekurs bzw. zu welchem Preis der Käufer den Token erworben hat.
Mit Verlaub, jeder hat doch den Token erworben, um damit Gewinn zu machen. Nun hatte der Token ja bereits einen guten Kurs erreicht, der aber dann wohl möglicherweise durch den ungeregelten Token Verkauf „in die Knie gegangen ist“. Dadurch haben die Anleger des Token dann sicherlich einen „Schaden“ erlitten. Lassen wir das einmal dahingestellt an dieser Stelle, denn der Token kann sich ja auch noch erholen.
Das aber nur, wenn der gesamte Vorgang restlos aufgeklärt wird und dann auch öffentlich nachgewiesen wird, dass die Tokens, die angeblich nicht da sind, wieder zurückgeführt wurden. Der oder die Verantwortlichen in diesem Vorgang müssen dann bitte auch benannt werden, denn die hätten in der Branche nichts mehr zu suchen.
Gut finden wir allerdings, dass man sich wohl offensichtlich entschieden hat, hinter den Kulissen weitere Aufklärung zu betreiben ohne weitere öffentliche Statements, egal von welcher Seite. Eine emotionale Lösung kann und wird es nicht geben, nur eine sachliche Lösung, um das auch mal ganz klar zu sagen.
Nun gab es dann in dieser Woche erneut schlechte Nachrichten für Vertrieb und Kunden eines Goldvertriebes.
Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hatte die Geschäftsräume der PIM GOLD Heusenstamm durchsucht und Vermögenswerte sichergestellt. PIM GOLD ist dabei sicherlich nicht irgendein kleiner Goldvertrieb, sondern das Unternehmen PIM Gold war auch Lieferant vieler anderer GOLD Händler in der Branche.
Der Endkundenvertrieb, der der jetzt angeprangert wird, war nur ein kleiner Bruchteil des gesamten Vertriebes. Wir wissen, dass die Staatsanwaltschaft Darmstadt in dem Vorgang bereits seit einigen Jahren ermittelt, wohl zwischendurch auch die eine oder andere Hausdurchsuchung hatte durchführen lassen beim Unternehmen PIM Gold in Heusenstamm, war bei ihren Ermittlungen aber immer vom Inhaber des Unternehmens komplett unterstützt worden.
Durch einen reinen Zufall konnten wir uns auch einmal selber von dieser Unterstützung der Staatsanwaltschaft Darmstadt überzeugen. An jenem Tag hatten wir einen Termin Frankfurt hatten noch Zeit und haben diese genutzt um bei PIM Gold Unterlagen einzusehen, die man uns zugesagt hatte.
Da wir zu früh zu dem Termin waren, haben wir auf dem Parkplatz des Unternehmens einige Minuten warten müssen. Dabei fiel uns ein PKW mit Darmstädter Nummernschild auf, der dann schon einen amtlichen Eindruck machte und auf jemanden zu warten schien. Nach ca. 10 Minuten kam ein 2. Fahrzeug auf den Hof gefahren, aus dem dann 2 junge Männer ausstiegen bei denen man ganz deutlich erkennen konnte, dass es sich um Polizeibeamte handelte, denn die jungen Männer trugen ihre Waffen deutlich sichtbar offen am Hosengürtel. Irgendwie erinnerten die beiden Herren an Cowboys in einem Western.
Gemeinsam mit dem anderen Mann gingen sie dann zielgerichtet ins Unternehmen PIM Gold, so als wenn man sich dort auskennen würde, und man nicht das erste Mal da wäre. Nachdem der Inhaber des Unternehmens dann auch kam, haben wir ihn natürlich gefragt „was das denn für eine Aktion sei?“.
Darauf sagte er uns „das er mit den Ermittlungsbehörden kooperiere und die Herren öfters kommen würden, um sich Daten zu holen bei ihm“. Nun, wer so offen mit solch einem Vorgang umgeht, hat dann eigentlich wenig zu verbergen, so unsere Gedanken.
Zumal man auch wissen muss, dass der Anstoß zu den Ermittlungen von Seiten eines ehemaligen Mitarbeiters des Unternehmens kam, der dort Daten gestohlen hat und sich einen eigenen Goldhandel aufgebaut hat. Auch hier gibt es seit geraumer Zeit das Gerücht, dass gegen den Herren und seine „quasi Unternehmen“ ermittelt wird. Mit welcher Intensität wissen wir dann nicht.
Nun hat man also Vermögenswerte sichergestellt, möglicherweise aber „die falschen Vermögenswerte“, denn die dort vorhandenen Vermögenswerte hatte wohl keinerlei Bezug zu dem eingelagerten Gold der Kunden. Es soll sich vor allem um Goldschmuck gehandelt haben, den man dort sichergestellt hat und um Altgold.
Alleine hier alle Einzelteile zu dokumentieren, dürfte sicherlich Wochen dauern bei der Staatsanwaltschaft in Darmstadt. Jener Staatsanwaltschaft, die sich derzeit großer Kritik gegenüber sieht, denn die Begründung, warum man den Inhaber in Haft genommen habe, ist, da er türkischer Staatsbürger sei, gehe man von Fluchtgefahr aus. Nun, das heißt wohl dann, wenn es sich um einen deutschen Staatsbürger gehandelt hätte, dann wäre er noch auf freiem Fuß?
Da könnte man, ähnlich wie derzeit viele Vermittler und Mitarbeiter des Unternehmens, auf den Gedanken kommen, dass es sich hier durchaus um „Rassismus“ handeln könnte. Ein Gedanke den die Staatsanwaltschaft Darmstadt schnellstmöglich ausräumen sollte, auch in der Öffentlichkeit.
Tatsache ist aber auch, dass beide Vorgänge sicherlich nicht gerade das Vertrauen in den Goldvertrieb in Deutschland fördern. Das Gegenteil dürfte der Fall sein, wie man auch Reaktionen von Anlegern bei uns in der Redaktion entnehmen kann.
Wir sind allerdings davon überzeugt, dass sich beide Sachverhalte in irgendeiner Form aufklären lassen werden, aber wir sind auch davon überzeugt, dass es viele Goldvertriebe in Deutschland gibt, die korrekt arbeiten. Sicher sein kann man als Anleger dann beim Goldkauf, wenn man sich das erworbene Gold nach Hause liefern lässt, und wenn es sich um LBMA zertifiziertes Gold handelt.